Landesliga Runde 2 – Dramatisches Ende führt zum Unentschieden

Am Sonntag, den 26.10., trat unsere erste Mannschaft zu ihrem ersten Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des SC NT Nürnberg an. Mit einer starken Aufstellung erhoffte man sich hier, den ersten Sieg einzuholen.

Der Anfang verlief auch sehr vielversprechend für die Bindlacher. Tomas Lorenc opferte im Mittelspiel eine Figur, um zwei sehr weit vorgerückte Freibauern zu erhalten, mit denen er letztendlich zu entscheidendem Materialgewinn kam und den ersten Sieg einfahren konnte.

Pawel Kowalczyk konnte sich in seiner Partie aus einer schwierigen Lage befreien und mit einem Qualitätsopfer einen gefährlichen Angriff beginnen, welchen der Gegner nicht optimal abwehren konnte, was dazu führte, dass der Angriff auch hier die Entscheidung zugunsten von Bindlach brachte.

Darauf beruhigte sich das Spielgeschehen erstmal ein wenig und das nächste Ergebnis kam in der Partie von Daniel Malkiel. Er schaffte es, seinen Gegner am Damenflügel stark unter Druck zu setzen und hatte einige Möglichkeiten, den Vorteil auszunutzen, verpasste diese jedoch leider und stimmte schlussendlich einem Remisgebot seines Gegners zu.

Auch Christoph Sesselmann sicherte Bindlach ein Remis, nachdem er zuvor ziemlich unter Druck gekommen war. Er schaffte es aber, den gegnerischen Fianchettoläufer mit seiner Bauernkette auszusperren und die Spieler wiederholten schon bald die Züge, da keiner eine Möglichkeit sah, mehr aus der Stellung herauszuholen.

Doch mit dem Stand von 3-1 kamen nun die ersten Rückschläge, beginnend mit der Partie von Tobias Becker. Tobias kam vorerst in eine angenehme Stellung, doch bei dem Versuch, mit einer forcierten Variante Vorteil zu erreichen, verrechnete er sich leider und ließ die gegnerischen Figuren in Verbindung mit einem weit vorgerückten Freibauern gefährlich aktiv werden. Diese Wendung ließ ihm leider nichts anderes übrig, als seinem Gegner zum Sieg zu gratulieren.

Gerald Löw ereilte ein ähnliches Schicksal. Nach der Eröffnung landete er in einer etwas eingeengten Stellung, doch konnte sich durch präzises Spiel langsam aus der Affäre ziehen. Gerade als es so aussah, als sei das Schlimmste hinter ihm, übersah er eine Taktik und stellte einen wichtigen Bauern ein. Sein Gegner zeigte von hier an sehr gute Technik und verwertete den Vorteil zum 3-3.

Mit diesem engen Zwischenstand war die Spannung im Spielsaal greifbar. Aber Jörg Heimerdinger ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. In einem Endspiel mit Turm und Leichtfigur nutzte er seine Aktivität geschickt aus, um Bauernverlust für seinen Gegner unvermeidbar zu machen. Dieser glaubte jedoch, besagten Bauern zurückgewinnen zu können, was allerdings nur zu direktem Figurengewinn und einer Aufgabe seitens des Nürnbergers führte. 4-3 für Bindlach.

Damit hing alles an Jürgen Delitzsch, der auch mit einer guten Stellung aus der Eröffnung gekommen war, jedoch unter Zeitdruck in eine Springergabel lief und eine Qualität verlor. Doch Jürgen kämpfte sich Stück für Stück zurück in die Partie. Erst gab sein Gegner die Qualität wieder zurück, um sich 3(!) Mehrbauern zu sichern. Doch diese Bauern waren vereinzelt und angreifbar und anstatt sich um die Verwertung des Materialvorteils zu kümmern, versuchte sein Gegner, einen Mattangriff im Endspiel zu starten. Doch Jürgen erkannte richtig, dass kein Matt möglich war und schlug erst einen Bauern, dann einen zweiten. Es sah alles nach einer sensationellen Rettung und dem knappen Sieg für Bindlach aus, doch dann kam der Schockmoment: Jürgen vergaß nach einem schnellen Zug, seine Uhr zu drücken und seine Zeit tickte weiter runter, ohne dass er es merkte. Sein Gegner spielte zwar letztendlich einen Zug, aber der Schaden war schon angerichtet und Jürgen schaffte es nicht mehr, einen Zug auszuführen, bevor seine Zeit fiel und somit das 4-4 besiegelte.

Summa summarum ein sehr spannender Mannschaftskampf mit Höhen und Tiefen, nur leider nicht mit dem erwünschten Ergebnis. Doch wir lassen uns nicht unterkriegen. In drei Wochen, am 16.11., findet das nächste Spiel auswärts in Lappersdorf statt. Da soll dann der erste Sieg her und die Mission „Klassenerhalt“ wird fortgesetzt.