TSV Bindlach II Oberfränkischer Meister

Aufstieg in die Regionalliga

Über einen außerordentlichen Erfolg kann sich die Schach-Abteilung des TSV Bindlach freuen: Die zweite Mannschaft gewann am letzten Spieltag der Oberfrankenliga gegen den bisherigen Tabellenführer, den FC Nordhalben, mit 5:3 und sicherte sich damit den Titel des oberfränkischen Meisters. Den Bindlachern gelang damit als Aufsteiger ein klassischer Durchmarsch. Sie werden in der nächsten Saison in der Regionalliga spielen. Dies ist besonders erfreulich, weil damit hoffnungsvollen Nachwuchsspielern und ambitionierten Routiniers in einer attraktiven Liga die Möglichkeit geboten werden kann, sich an die Zweite Bundesliga-Mannschaft heranzuspielen. Damit deckt der TSV Bindlach die gesamte Breite des Schachsports, von der Jugendmannschaft über Kreis-, Bezirks- und jetzt Regionalliga bis zur zweiten Bundesliga, ab.

Lange hatte es jedoch nicht nach einer weiteren Meisterschaft für die „Bären“ ausgesehen, weil der letztjährige Vizemeister Nordhalben vom ersten Spieltag an die Tabelle angeführt hatte. Erst durch ein nicht erwartetes Remis der Norhalbener in der vorletzten Runde gegen die bravourös kämpfenden Kirchenlaibacher hatten die Bindlacher die Möglichkeit erhaltenden, durch einen Sieg beim direkten Aufeinandertreffen am letzten Spieltag die Meisterschaft doch noch für sich zu entscheiden. Diese Chance ließ sich die Reserve des Zweitbundesligisten nicht entgehen und stürzte die Frankenwälder in einem dramatischen Wettkampf über sechs Stunden Spielzeit in letzter Minute vom Tabellenthron. Die in Bestbesetzung angetretenen Bindlacher konnten insbesondere an den hinteren Brettern ihre spielerische Überlegenheit umsetzen. Den Auftakt machte am vierten Brett Dr. Pesch mit einem Remis gegen Scherbel. Vojtech musste sich nach zwischenzeitlichem Figurengewinn gegen Dr. Tragelehn aufgrund einer eigenen Unachtsamkeit letztlich mit der Punkteteilung zufrieden geben. Zwei weitere wichtige Remisen mit den schwarzen Figuren steuerten Phillips am Spitzenbrett gegen H. Wunder und Aulinger an Brett drei gegen Burgemeister bei. Die einzige Niederlage der Bindlacher kassierte Jugendnationalspieler Axel Heinz. Trotz zäher Verteidigung des 13-jährigen musste er am Ende die Ausweglosigkeit seiner Stellung gegen Hild anerkennen und die Waffen strecken. Vor den zahlreichen Zuschauern war der zwischenzeitliche Spielstand von 2:3 aus Bindlacher Sicht dann sicherlich nichts für schwache Nerven, weil nur ein Mannschaftssieg den Titelgewinn sichern konnte. Konzentriert und mit viel Routine bewältigten die TSV-Aktiven diese schwierige Situation. Zunächst gelang es Mannschaftsführer Völker gegen Müller an Brett acht seine Druckstellung so weit auszubauen, dass zwingender Materialgewinn und die anschließende Aufgabe seines Gegners die Folgen waren. Helbig an Brett zwei brachte durch ein gewonnenes Turmendspiel gegen S. Wunder die „Bären“ erstmals in Front. Nun stand es 4:3 für die Bindlacher. Jaroslav Tiller am sechsten Brett war es vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen.  In einem spannenden Endspiel-Schlagabtausch konnte er gegen Stumpf seine Vorteile kontinuierlich ausbauen. Technisch sauber setzte er seinen Materialvorteil um und stellte unter dem Jubel der Zuschauer mit seinem Sieg den 5:3-Endstand sicher. Die unglücklichen Verlierer behielten in dieser für sie unerquicklichen Situation – zum dritten Male hintereinander Vize-Meister – die Contenance und gratulierten in sportlich fairer Weise zum Aufstieg. TSV-Schachabteilungsleiter Klaus Mühlnikel beglückwünschte die zweite Mannschaft und bedankte sich vor allem für die vorbildliche Mannschaftsführung von Kapitän Sebastian Völker, der seine Truppe behutsam zum Aufstieg geführt hat.