Am vergangenen Wochenende, dem 19. und 20. Oktober, standen die Runden 2 und 3 für unsere erste Mannschaft an.
Am Samstag bekam man es zu tun mit dem SK München Südost, welche mit drei Großmeistern ausgestattet eine harte Herausforderung darstellen sollten. Der Beginn verlief sehr gut für die Bindlacher. Jürgen Delitzsch konnte schon früh eine Figur gewinnen und in der Folge seinen Gegner schnell zur Aufgabe zwingen. Leider sollte aber nicht jede Partie so gut für uns verlaufen.
Nach einiger Zeit musste sich nämlich Jan Krensing seinem Gegner geschlagen geben, nachdem er als Folge eines Königsangriffs zu viel Materialverlust erlitten hatte. Etwas später geriet unsere Mannschaft dann sogar ins Hintertreffen, da Gerald Löw in einer etwas passiven, aber durchaus spielbaren Stellung mit wenig Zeit den entscheidenden Fehler beging, welchen sein erfahrener Gegner gekonnt ausnutzte.
Doch auch in der Zeitnotphase ging der kompromisslose Schlagabtausch weiter. Daniel Malkiel, welcher auch in der letzten Saison schon viele Punkte für Bindlach holen konnte, setzte seine Serie fort und gewann eine wichtige Partie mit Schwarz, als bei seinem Gegner in schlechterer Stellung die Zeit fiel.
Mit einem 2-2 ging es also in die letzte Phase des Matches. Das erste Ende fand die Partie von Gavin Wall, der im Endspiel überspielt wurde, worauf ihm nur die Aufgabe blieb. Auch Pawel Kowalczyk fand in diesem Kampf kein glückliches Ende. Nach langer Verteidigung im Endspiel zeigte sein Gegner, dass er die Matttechnik mit Läufer und Springer beherrscht und bescherte Pawel seine erste Niederlage für Bindlach.
Beim Stand von 2-4 musste nun alles richtig laufen, um noch irgendwie auf ein Unentschieden zu kommen. Den Anfang hierfür machte Tomas Lorenc, der die Kraft seines Läuferpaars in Kombination mit einem weit vorgerückten Freibauern nutzen konnte, um eine Figur und wenig später auch die Partie zu gewinnen. Nun waren alle Augen auf die Partie von Markus Albert gerichtet. In einem schwierigen Endspiel mit Mehrqualität, aber einem sehr starken Freibauern auf gegnerischer Seite, hatte Markus ein sicheres Remis in der Hand, das allerdings die Niederlage für Bindlach bedeutet hätte. Markus zeigte in der Folge aber eine Qualität, die man sich von jedem Mannschaftskollegen nur wünschen kann. Er stellte seine Elo an zweite Stelle und spielte mit vollem Risiko auf Gewinn, um doch noch für das 4-4 zu kämpfen. Doch diesmal war das Glück nicht mit unserer Mannschaft und letztendlich kam es, wie es kommen musste, und auch Markus verlor seine Partie. Der Wettkampf endete somit 3-5, was natürlich ein ärgerlicher Rückschlag ist. Man muss jedoch den Kampfgeist der gesamten Mannschaft hervorheben, denn in diesem Wettkampf gab es kein einziges(!) Remis. Mit solch einer guten Einstellung kann man in Zukunft bestimmt noch Mannschaftskämpfe retten oder sogar drehen. Natürlich kam am Sonntag noch das zweite Match gegen den TSV Trostberg. Diese waren nur zu siebt nach Bamberg gereist, sodass Daniel Malkiel mit einem kampflosen Sieg das Team direkt in Führung brachte. Auch dieser Kampf begann sehr verheißungsvoll, da auch Jürgen Delitzsch seinen zweiten Sieg am Wochenende einfahren konnte, indem er in einer scharfen Angriffspartie den Überblick behielt und somit auf 2-0 ausbaute. Tomas Lorenc konnte an seinen Erfolg leider nicht anknüpfen und geriet schon früh in eine schwierige Stellung, aus welcher er sich leider nicht mehr herausmanövrieren konnte, was den ersten Sieg für Trostberg zur Folge hatte. Allerdings konnte Jan Krensing sein Schicksal vom Vortag umdrehen und wickelte in seiner Partie in ein Turmendspiel ab, in dem er mit seinem weit vorgerückter Freibauer einen wichtigen Sieg einfahren konnte. Pawel Kowalczyk schloss sich etwas später mit einem Remis am Spitzenbrett an und brachte uns dem Sieg sehr nah.
Doch obwohl es nun 3,5-1.5 für Bindlach stand, war noch lange nichts entschieden, da Trostberg an allen Brettern sehr gute Stellungen hatte. Gavin Wall hatte kein gutes Wochenende erwischt, da er nun auch seine zweite Partie nach langem Kampf im Turmendspiel verloren gab. Ähnlich erging es Gerald Löw, der in einem Schwerfigurenendspiel mit seinem König vergeblich Schutz suchte, welchen er nur in der Umwandlung in ein Bauernendspiel fand, das sich leider als verloren herausstellte.
Mit Gleichstand bei nur einer Partie war wie am Vortag alle Aufmerksamkeit auf der Partie von Markus Albert. Ein sehr interessantes Turmendspiel mit Freibauern auf beiden Seiten war ein würdiger Abschluss für einen so knappen Mannschaftskampf. Doch dieses Mal konnte Markus trotz gleichzeitiger Umwandlung seinen Zugvorteil ausnutzen, um das entscheidende Schach mit seiner neuen Dame zu geben, was den knappen, aber letztendlich verdienten Sieg mit 4,5-3,5 festigte. Herzlichen Glückwunsch und großes Lob für solch einen starken Auftritt an unsere erste Mannschaft, die unseren Verein weiterhin sehr gut im bayerischen Oberhaus repräsentiert. In der Tabelle steht man nun mit 4-2 Mannschaftspunkten dank eines sehr guten Brettpunkteverhältnisses auf Platz 3 und empfängt am Wochenende vom 30.11. und 01.12. den Zweitligaabsteiger SC Erlangen und den SC NT Nürnberg, beide noch ungeschlagen. Das soll zwei weitere spannende Kämpfe versprechen, in denen unsere Mannschaft weiter um den Verbleib in der Liga kämpfen wird.