9. Spieltag, II. Schach-Bundesliga Ost

Mühsamer 4,5:3,5-Sieg gegen SV Empor Erfurt

Ausgezeichneter 3. Tabellenplatz im Aufstiegsjahr – Erfolgreiches Debüt von Völker

Mit einem knappen, aber niemals gefährdeten 4,5:3,5-Sieg gegen den designierten Absteiger SV Empor Erfurt beendete der TSV Bindlach erfolgreich seine erste Saison in der zweiten Schach-Bundesliga Ost. Lohn der Mühen ist ein ausgezeichneter dritter Tabellenplatz im Endklassement, den sich die Bindlacher mit den Teams aus Leipzig und Bamberg teilen. Die vermeintlich einfache Aufgabe gegen den bereits fest stehenden Absteiger Empor Erfurt entwickelte sich für die Bindlacher zu einer wahren Geduldsprobe. Die Thüringer spielten noch einmal in Bestbesetzung, um sich sportlich fair aus der zweiten Bundesliga zu verabschieden. Dementsprechend hart waren die einzelnen Partien umkämpft. Die Bindlacher taten sich sichtlich schwer, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden, weil die Erfurter unbekümmert offensiv spielten. Als erster schaffte es wieder einmal Großmeister Jens-Uwe Maiwald gegen Thomas Pähtz am zweiten Brett seine Partie erfolgreich zu gestalten. Er schätzte die komplizierte Stellung besser ein und mit einem genialen Zug leitete er bereits nach einer Stunde (!) erzwang er die Kapitulation seines Gegners. Am dritten Brett leistete sich Pavel Cech eine unnötige Niederlage. Die scharf angelegte Partie mit heterogenen Rochaden entschied sein Gegner Daniel Foetsch mit dem schnelleren Angriff. Kurz darauf bestätigte Sebastian Völker seine Nominierung. In seinem Bundesligadebüt erspielte sich der Wahl-Bayreuther mit weiß schnell Raumvorteil und bestrafte eine Ungenauigkeit seines Gegners Taudte im Stile eines Meisters. Den daraus resultierenden Materialvorteil wickelte er technisch sauber ab. An Brett sechs verstand es Bertram Spitzel nicht, seine klare Gewinnstellung vor der Zeitnot umzusetzen. Danach entstand eine für seinen Gegner Raul Jordan glückliche Remisstellung. Zu seinem zweiten Einsatz kam Uwe Helbig gegen Joachim Franz. Der Bindlacher glich in der Pirc-Verteidigung mit schwarz nach der Eröffnung bequem aus. In der Folgezeit gestaltete sich die Partie ausgeglichen und endete im Remishafen. Am Spitzenbrett erspielte Mannschaftsführer Bezold ein nie gefährdetes Unentschieden, nachdem er in der Zeitnotphase eine schwer zu entdeckende Gewinnvariante ausgelassen hatte. Wie schon des öfteren in dieser Spielzeit war es Routinier Jürgen Delitzsch vorbehalten, den entscheidenden Punkt zum Mannschaftssieg beizusteuern. Wie gewöhnlich war der Bindlacher sehr gut auf seinen Gegner Heiko Zschiedrisch vorbereitet und baute mit den schwarzen Steinen nach der Eröffnung langsam eine Druckstellung auf. Seinen Angriff am Königsflügel schloss er mit Materialvorsprung ab. Das anschließende Damenendspiel führte er konzentriert und präzise zum Punktgewinn. Mit 5,5 Punkten aus den letzten sechs Partien hat sich Delitzsch im Laufe der Saison zum Leistungsträger der „Bären“ entwickelt. Einen Schlussakkord in Moll setzte zum wiederholten Male Eduard Schunk am vierten Brett gegen Thomas Hänsel in einer scharfen Variante des Sizilianers. Erneut entschied sich die Partie in Zeitnot, als sich der Bindlacher in einem ungünstigen Turmendspiel wiederfand, das trotz zäher Gegenwehr am Ende nicht zu halten war. Insgesamt fiel der Sieg somit knapper aus, als es die Möglichkeiten auf den Brettern zugelassen hätten.