4. Spieltag, II. Schach-Bundesliga Ost

Kantersieg in Griesheim

Geschlossene Mannschaftsleistung beim 7:1-Auswärtserfolg der Bindlacher

Am vierten Spieltag der Zweiten Schach-Bundesliga Ost ist den Bindlachern endlich ein überzeugender Sieg gelungen. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung landeten sie einen 7:1-Auswärtserfolg beim SV Griesheim und stellten den Anschluss ans Mittelfeld in der Tabelle wieder her. Beide Teams hatten mit 2:4-Punkten die gleiche Ausgangsposition und wollten sich vom Tabellenende absetzen, weshalb beide Mannschaften in Bestbesetzung antraten.

Gavin Wall an Brett fünf gegen Koehler eröffnete die Punktejagd mit einen Startzielsieg, nachdem er schnell einen Bauern gewonnen hatte und seinen Vorteil bis zum Spielgewinn ausbaute. Den zweiten Punkt steuerte Großmeister Maiwald bei. Nach einer ruhigen Eröffnung entwickelte er aus einer sicheren Stellung einen Angriff mit Bauernopfer, der seinem Gegner Schlamp großes Kopfzerbrechen bereitete und letztendlich zu viel Zeit kostete. Eine listige Partie spielte Pavel Cech an Brett vier. Mit einem Qualitätsopfer lockte er seinen Kontrahenten Brecht in eine Falle, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Valeri Dalinger gegen Dr. Emami an Brett sieben stand nach der Eröffnung besser, hatte jedoch Probleme mit der technischen Umsetzung. Um kein Risiko einzugehen, erzwang er ein Dauerschach, um die Partie zu beenden. Jürgen Delizsch brachte mit seinem ersten Sieg in der Bundesliga den Mannschaftserfolg an Brett acht gegen Thorsten Seipp unter Dach und Fach. Mit seiner Königs-Indischen Eröffnung entfachte er enormen Druck und überspielte seinen Gegner mit Figurengewinn. Eine packende Partie lieferten Sich GM Ibrgimov und IM Bogdan Grabaczyk am zweiten Brett. In hochgradiger Zeitnot ging der Bindlacher aus unübersichtlicher Stellung als Sieger hervor. Seinen ersten Sieg für Bindlach landete Neuzugang Eduard Schunk auf Brett sechs. Sein Gegner Tennstedt war von Beginn an auf Remis aus, hatte aber dem positionellen Druck und der Kraft des Läuferpaares nichts mehr entgegenzusetzen. Die längste Partie wurde am Spitzenbrett zwischen Großmeister Bezold und Artur Jakubiec ausgetragen. Der Bindlacher Mannschaftsführer hatte frühzeitig geopfert, musste jedoch nach langem Positionskampf die ideenreiche Verteidigung des Polen anerkennen und sich mit dem Remis zufrieden geben.

In der Tabelle verbesserten sich die Bindlacher um drei Positionen und rangieren nun auf Platz sechs, punktgleich mit den Teams aus Forchheim und Leipzig. An der Spitze hat der SK Erfurt seine Aufstiegsambitionen bzw. seinen ersten Platz durch den vierten Sieg im vierten Spiel gegen den SV Hofheim untermauert. Mit einer katastrophalen Leistung kam Abstiegskandidat Empor Erfurt zuhause gegen den SC Forchheim (0,5:7,5) unter die Räder. Für Aufsehen sorgte auch der knappe und unerwartete 4,5:3,5-Heimsieg der Leipziger gegen Bundesligaabsteiger und Aufstiegsaspirant Dresden. Die Überraschung des Spieltages war jedoch die hohe 1,5:6,5-Heimschlappe der bis dahin verlustpunktfreien Würzburger gegen Bamberg.

Beim nächsten Spieltag können die Bindlacher weiter Boden gutmachen, denn am 28.1.01 empfangen sie im vor heimischer Kulisse die punktgleiche Mannschaft von Lok Leipzig.